ADHS

 

ADHS ist eine Aufmerksamkeits- und Hyperaktionsstörung bei Kindern, die sich im Erwachsenenalter fortsetzen kann.

 

Bei ADHS liegt eine Fehlfunktion im Gehirn vor.  Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Informationsverarbeitung zwischen verschiedenen Abschnitten im Gehirn gestört ist. Dazu gehören neuronale Regelkreise, die für das Zusammenwirken von Motivation, Emotion und Bewegungsverhalten verantwortlich sind. Der Stoffwechsel zwischen den Botenstoffen Dopamin und Noradrenalin funktioniert nicht mehr einwandfrei. Die Neurotransmitter übertragen Informationen nur eingeschränkt. Mitverantwortlich können auch psychologische und soziale Bedingungen sein.

Jungen sind viel häufiger betroffen als Mädchen.

 

Die Störung beeinträchtigt die Entwicklung der Kinder in erheblichem Maße. Der „Zappelphillip“ kann sich nicht konzentrieren, kann nicht ruhig sitzen, bringt vieles nur mühsam zu Ende und neigt zu unüberlegtem Handeln. In einer anderen Ausprägung zeigt sich das „Traumliesel“ nach außen durch ruhiges verträumtes Verhalten, jedoch innerlich gedankliche Unruhe.

 

Bereits im Vorschulalter und besonders in der Schule macht sich dies negativ bemerkbar.

Durch ihr Verhalten können die Kinder dem Unterrichtsgeschehen nur bedingt folgen und erzielen schlechte Ergebnisse.  Ihr ständiger Bewegungsdrang und unangemessenes Verhalten stempelt sie oft ab und lässt sie zu einer Herausforderung für Eltern, Erzieher und Lehrer werden.

 

Unbehandelt wird die Störung oft ins Erwachsenenalter mitgenommen. Dann kann sich ADHS u. a.  in allgemeiner Leistungsschwäche, Desorganisation, Ruhelosigkeit und Stimmungsschwankungen äußern und das Meistern beruflicher und privater Anforderungen erheblich erschweren.

 

 

Neurofeedback bei ADHS

 

Wissenschaftler haben bewiesen, dass es zwischen bestimmten Aktivitätsmustern im Gehirn und unserem Verhalten Zusammenhänge gibt. Somit können mit der Änderung der Aktivitätsmuster auch Verhaltensänderungen bewirkt werden.

Psychologen gehen davon aus, dass diese Störung durch eine Untererregung bestimmter Gehirn-Regionen ausgelöst wird. Hier setzt Neurofeedback an, das auch als EEG-Feedback bezeichnet wird. Es basiert auf der Messung der Gehirnaktivität (EEG) in Kopplung mit einem computergestützten Programm für das Feedback und Regulierung der Gehirnströme. Es ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode, bei der die Betroffenen lernen, Gehirnströme selbst zu kontrollieren und bewusst Erregungs- und Entspannungszustände ihres Gehirns zu erzeugen. Die Betroffenen trainieren es, bestimmte Gehirnregionen gezielt zu aktivieren und können somit ihre Symptome selbst regulieren.

 

Funktionsweise Neurofeedback

 

·         Der Patient bekommt völlig schmerzfrei Sensoren angelegt, welche die Hirnströme messen und verstärken.

·         Diese Signale werden an einen speziellen Computer weitergeleitet.

·         Die Signale werden ausgewertet und ihre Größe durch die Position einer Grafik, z. B. Fisch, auf dem Monitor dargestellt.

·         Durch die Anzeige auf dem Monitor werden Aufmerksamkeitszustände für den Patienten und den Therapeuten sichtbar.

·         Über den Monitor stellt der Therapeut dem Patienten Aufgaben, z. B. Fisch oder Flugzeug nach oben oder unten zu bewegen.

·         Die Patienten lernen dadurch, ihr Gehirn so zu beeinflussen, dass das gewünschte Ergebnis erreicht wird.

·         Die positive Veränderung der Hirnaktivität wird als Erfolg sofort auf dem Bildschirm sichtbar – eine „spielerische“ Belohnung. 

·         Der Patient lernt durch diese Erfolgsmeldung, die verbesserte Hirnaktivität immer schneller und anhaltender zu erzielen. Er wird konditioniert.

·         Diese Selbstregulation kann zu einer dauerhaften Veränderung der Gehirnströme führen und hat in der Behandlung von ADS/ADHS zu nachweisbaren Erfolgen geführt.